Altcoin-Season voraus – oder schon mittendrin?
Einordnung und Ausblick für Krypto-Anleger
Im Kryptobereich wird derzeit verstärkt über die Möglichkeit der nächsten sogenannten „Altcoin-Season“ diskutiert. Gemeint ist damit eine Marktphase, in der alternative Kryptowährungen (Altcoins) – also alle digitalen Währungen außer Bitcoin – im Durchschnitt deutlich höhere Renditen erzielen als Bitcoin selbst.
Ein typisches Anzeichen für eine Altcoin-Season ist eine sinkende Bitcoin-Dominanz, also ein Rückgang des Marktanteils von Bitcoin an der gesamten Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen, während Altcoins wie Ethereum, XRP oder kleinere Projekte stark zulegen. Solche Phasen traten in der Vergangenheit bereits mehrfach auf – beispielsweise Anfang 2021, im November 2024 oder im Juni 2025.
Chancen und Risiken für Krypto-Anleger
Für Anleger wirken Altcoin-Seasons auf den ersten Blick sehr attraktiv: Die Renditechancen sind hoch, teilweise sogar spektakulär. Wer frühzeitig investiert, kann – theoretisch – innerhalb kurzer Zeit große Gewinne erzielen. Gerade kleinere Projekte profitieren in solchen Phasen oftmals von verstärkten Kapitalzuflüssen.
Allerdings ist das Risiko nicht zu unterschätzen:
- Altcoins zählen zu den schwankungsanfälligsten Anlageklassen überhaupt. Selbst etablierte Projekte mit hoher Marktkapitalisierung können binnen kurzer Zeit zweistellige Korrekturen oder den Totalverlust erleiden.
- Ohne klare Strategien zur Risikobegrenzung – etwa Teilgewinnmitnahmen, Diversifikation oder eine bewusste Begrenzung der Investitionssumme – kann ein Portfolio stark unter Druck geraten.
- Aus diesem Grund sollten Altcoins stets nur als Teil einer übergeordneten Anlagestrategie betrachtet werden, nicht als alleinige Investition.
Marktausblick für Kryptowährungen
Die aktuelle Marktlage deutet auf ein interessantes Umfeld hin:
- Bitcoin zeigt charttechnische Stärke mit einer Zielzone, die in den kommenden Monaten zwischen 150.000 und 170.000 US-Dollar liegen könnte.
- Historisch betrachtet fallen wichtige Verlaufstiefs häufig im Spätsommer oder Frühherbst, bevor es in Richtung Jahresende zur finalen exponentiellen Rally kommen könnte.
- Gleichzeitig ist die Bitcoin-Dominanz seit Juni rückläufig. Demnach könnte sie aus charttechnischer Sicht unter 50% fallen und somit das Ende der Altcoin-Season einläuten.
- Seit Mitte April performt Ethereum besser als Bitcoin, was in der Vergangenheit häufig den Beginn einer Altcoin-Season markierte.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass solche Marktphasen rasch und dynamisch verlaufen können. Prognosen sind daher stets mit Unsicherheiten verbunden. Sollten markante Unterstützungszonen beim Bitcoin unterschritten werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit neuer Hochs – dies muss kontinuierlich beobachtet und evaluiert werden.
Ein strukturierter Ansatz kann helfen, Chancen zu nutzen, ohne das Risiko unkontrolliert zu erhöhen. Möglich ist das zum Beispiel über unser aktiv gemanagtes Zertifikat Crypto Ascent, das darauf abzielt Marktbewegungen nach oben kontrolliert mitzunehmen und gleichzeitig Mechanismen zur Risikosteuerung einsetzt.
Fazit: Chancen nutzen – aber mit klaren Grenzen
Bitcoin bildet weiterhin das Fundament des Kryptomarktes. Altcoin-Seasons können attraktive Renditechancen eröffnen, gehen jedoch mit erheblichen Risiken einher. Wer sich in diesem Segment engagiert, sollte Chancen und Risiken gleichermaßen im Blick behalten und nur kontrollierte Positionen eingehen.
Für eine ausgewogene Anlagestrategie gilt: Aktien, Fonds und andere klassische Anlageklassen bleiben das stabile Fundament. Kryptowährungen können – ähnlich wie Rohstoffe oder Immobilienfonds – eine sinnvolle Beimischung darstellen, um die Diversifikation zu erhöhen. Investitionen in digitale Assets können die risiko-adjustierte Rendite der Portfolios verbessern, sie sollten aber niemals die Basis einer Vermögensanlage darstellen.