Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit einem Mikrophon

Dollarschwäche, Goldrally und Zinsentscheide

Finanzmarktbericht 3. Quartal 2025

Im Gegensatz zum 2. Quartal verlief das 3. Quartal 2025 an den Kapital- und Finanzmärkten insgesamt weniger aufgeregt. Dies hängt aus unserer Sicht auch damit zusammen, dass man sich an die Trump-Regierung „zu gewöhnen“ scheint. Besonders in Europa kam es an den Aktienmärkten, nach den Anstiegen im ersten Halbjahr, zu einer ausgedehnten Konsolidierung auf hohem Niveau. Diese Seitwärtsbewegung, die eine Spanne von nur etwa 5 % umfasst, dauert nach wie vor an und es ist derzeit noch offen, in welche  Richtung sich die Konsolidierung auflösen wird.

Schwacher US-Dollar und Rekorde bei Gold

Anders sieht es an den US-Märkten aus. Nachdem die amerikanischen Aktienindizes zur Jahresmitte,  umgerechnet in Euro, noch ein Minus auswiesen, liegt zum Ende des dritten Quartals für europäische  Investoren nun insgesamt eine leicht positive Entwicklung vor. Und dies trotz der ausgeprägten  Dollarschwäche – der US-Dollar hat in diesem Jahr ca. 13 % an Wert verloren. Dies lässt sich gut am stark  US-lastigen MSCI World-Index in Euro veranschaulichen. Zur Jahresmitte lag der MSCI World noch rund
vier Prozent im Minus, während er zum Ende des dritten Quartals mit rund zwei Prozent im Plus notiert, während sich der Kurs des Euros seit Anfang Juli kaum verändert hat.

Japan und China haben sich relativ gut entwickelt, wobei auch hier währungsbedingte Abzüge zu machen sind, da der Euro seit Jahresbeginn gegenüber allen wichtigen Währungen an Stärke gewonnen hat.

Edelmetalle, allen voran Gold und Silber, sind im dritten Quartal extrem gut gelaufen, der Goldpreis stieg seit Jahresanfang bis dato um rund 26 % an, Silber sogar um ca. 30 %. Für die Dollarschwäche, sowie für die Rekorde beim Gold, ist vor allem ein gewisser Vertrauensverlust in die Schuldentragfähigkeit der USA verantwortlich. Immer mehr Investments im Dollar-Raum werden abgesichert, was den US-Dollar noch weiter schwächen kann, da die Währungsabsicherung im Prinzip einen Dollar-Verkauf darstellt. Wenn der Dollar fällt und Gold gleichzeitig steigt, dann fragt sich so mancher Investor, warum er überhaupt noch US-Dollar halten soll.

Zinssenkungen der amerikanischen Notenbank Fed

Auch die andauernde Sorge um die Unabhängigkeit der amerikanischen Notenbank (Fed) trägt nicht gerade zur Vertrauensbildung in den Dollar bei. Die Fed hatte bei ihrer letzten Zinssitzung am 17. September erstmalig in diesem Jahr die Zinsen gesenkt, und zwar um einen viertel Prozentpunkt. Der Zinsschritt war erwartet worden, der Leitzins liegt nun in einer Spanne von 4 – 4,25 %.

Mit dieser Entscheidung reagierte die Fed, nach wie vor unter der Leitung von Jerome Powell, auf den schwächelnden US-Arbeitsmarkt, sowie auf eine beobachtbare Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität. Darüber hinaus wurden weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Gleichzeitig wiesen die Notenbanker aber auch auf eine hohe Unsicherheit bezüglich des wirtschaftlichen Ausblicks hin, die Lage sei laut Jerome Powell „undurchsichtig“.
Da man also auch dort keine Klarheit hat, sind weitere Zinsschritte von der wirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklung der Inflationsraten abhängig. Die Inflationsrate in den USA liegt aufgrund der Zölle aktuell bei 2,9 % und damit deutlich über dem 2 % Inflationsziel der Notenbank. In Europa liegt die Inflationsrate bei ca. 2 % und somit im Zielbereich der europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB hat die Zinsen, nach den vorhergehenden Zinsschritten in 2025, in diesem Quartal unverändert belassen.

Ausblick

Auch wenn das Rezessionsrisiko in den USA im Vergleich zum Vorjahr weiter angestiegen ist, so sind weiterhin keine deutlichen Zeichen für eine ernsthafte Rezession vorhanden. Es ist derzeit lediglich eine moderate Wachstumsabkühlung erkennbar, die Volkswirte erwarten im Durchschnitt ein Wachstum von ca. 1,5 %. Paradoxerweise zeigen sich die Aktienmärkte im Umfeld zahlloser globaler Risiken und einer unvorhersehbaren Wirtschaftspolitik der Trump Regierung, erstaunlich robust und widerstandsfähig.

Auch saisonal zeigen sich die Aktienmärkte stark, der September gehört schließlich statistisch betrachtet zu den schwächsten Börsenmonaten überhaupt. Aktuell gehen wir von einem konstruktiven Marktumfeld aus in dem sich Gelegenheiten ergeben können, da die Konjunktur global positiv verläuft, die  Unternehmensergebnisse gut waren und die Hoffnung auf weiter sinkende US-Zinsen besteht.

Wir sind überzeugt, dass aktives Management weiterhin sehr wichtig ist und behalten die Risiken an den internationalen Finanzmärkten für Sie im Blick. Auf der Grundlage dieser Einschätzungen werden wir wach und besonnen agieren, um Ihr Kapital zu schützen und zu mehren.

Das könnte Sie auch interessieren:

Kontakt

Benötigen Sie Hilfe oder wünschen Sie eine persönliche Beratung?

Rufen Sie uns einfach unter 07643-914 19-50 an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Wir melden uns in Kürze bei Ihnen zurück.

Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.